Dezent und vielseitig: Pfalz kürt Weißburgunder zur Rebsorte des Jahres 2017 |
Neustadt a.d.W. Der Riesling gilt oft als „König der Weißweine“. Den Weißburgunder kann man dann als Kronprinzen bezeichnen. Die Sorte Pinot blanc hat in der Pfalz so zugelegt wie kaum ein anderer. Besonders das Jahr 2016 hat Weißburgunder von bester Qualität hervorgebracht. Nicht nur aus diesem Grund hat die Pfalzwein-Werbung, den Weißburgunder zur „Rebsorte des Jahres“ 2017 erklärt.
Der Weißburgunder wird bei der Messe „Wein am Dom“, am 1. und 2. April 2017 in Speyer eine herausragende Stellung einnehmen. Der Siegeszug des Weißburgunders lässt sich leicht an der Rebflächenstatistik ablesen: Wo in der Pfalz vor 20 Jahren nur gut 500 Hektar mit Weißburgunder bestockt waren, kam die Trendrebsorte vor einem Jahrzehnt bereits auf 750 Hektar. Aktuell erreicht man knapp 1200 Hektar . Vergleichbar große Weißburgunder-Flächen findet man in Deutschlands nur in Baden und in Rheinhessen. Entlang der Deutschen Weinstraße sind etwa fünf Prozent der Rebfläche mit Weißburgunder bestockt, er rangiert damit knapp hinter dem Grauburgunder auf Platz 7 innerhalb der Pfälzer Flächenstatistik.
Nicht übertrieben alkoholreich, besitzt der Weißburgunder ein eher dezentes Aroma. Es erinnert zumeist an an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas. Im Vergleich zum Pinot Grigio kommt der der weiße Pinot meist etwas leichter, frischer und ein wenig säurebetonter daher. Das macht ihn zu einem eleganten, erfrischenden Terrassenwein. Als relativ neutraler Wein mit feiner Frucht, dezentem Aroma und mittlerem Körper eignet sich Weißburgunder bestens als Begleitung zu leichter Küche, etwa zu Gerichten mit Meeresfrüchten, Fisch, Kalbfleisch, Geflügel oder Spargel. Der Wein ist im Holzfass oder Barrique ausgebauter Pinot blanc, trockene Auslese oder „Grosse Gewächse“ zu haben. Filigrane Winzersekte vom Pinot Blanc gibt es genauso wie eher außergewöhnliche edelsüße Weine. Besonders diese Vielseitigkeit, wird am Weißburgunder geschätzt.
Nachweislich bekannt ist der Pinot Blanc seit dem 14. Jahrhundert. Mönche brachten die Sorte wohl aus dem französischen Burgund mit nach Deutschland. Die Ansprüche des Weißburgunders an Boden und Klima entsprechen denen anderer Burgunder-Varianten wie etwa dem Spätburgunder, auf den die Ampelographen den Grau- und den Weißburgunder zurückführen. Burgunder bevorzugen tiefgründige und kräftige Böden, gerne mit einem höheren Kalkanteil, sowie exponierte, trocken-warme Lagen. Nach einer langen Reifezeit werden dort meist gute Mostgewichte über 80 Grad Oechsle erreicht. Mitunter heißt es auch: „Weißburgunder gedeiht überall dort, wo es für den Riesling schon zu heiß ist“.
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