Unternehmertag Lebensmittel: Masse und Klasse ergänzen sich |
Wie man den Kunden gute Lebensmittel wieder schmackhaft machen kann - und ihnen vor allem vermittelt, dass höhere Qualität ihren Preis hat -, darüber diskutierten 600 Spitzenvertreter aus Ernährungsindustrie und Handel auf dem „Unternehmertag Lebensmittel“ in Köln. „Jammern über die Konsumflaute gilt nicht“, sagte Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.
„Wir müssen selbst aktiv werden und mit innovativen Produkten dafür sorgen, dass Lebensmittel bei den Kunden wieder einen höheren Stellenwert bekommen.“ Konsumpsychologin Simonetta Carbonaro sieht das Problem darin, dass der Handel den Preis zu sehr in den Vordergrund stellt und die Industrie das „Bedürfnis nach Seelenfutter kaum berücksichtigt“. Die Industrie fertige mit Unterstützung von Marktforschern Lebensmittel für einen Massenmarkt und die seien im Geschmack daher naturgegeben Mittelmaß. Der Kunde aber suche das Besondere, die „Geschichte hinter dem Lebensmittel“ - frei nach dem Motto „Ich bin, was ich esse“.
Dabei suchten auch die stark preisorientierten Deutschen „exzellente, authentische Produkte“ und seien auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben. „Sie pilgern auf Wochenmärkte - nicht weil die Ware dort frischer ist, sondern weil sie das Erlebnis suchen und näher am Herstellungsprozess sein wollen“, sagt Carbonaro. Die Industrie, aber auch der Handel müssten diesen Trend aufgreifen. Es werde einen klugen Mix im Einkaufskorb geben: Der Kunde werde den Grundbedarf beim Discounter decken, seine Lust auf „Besonderes“ aber woanders. „Masse und Klasse - das sind keine Gegensätze mehr. Sie ergänzen sich.“
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