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Meine Stadt : USA
von XXX Erstellt am 22.07.2011
„The most 'revolting' food I've had is...“: damit startet ein US-Reporter von iReporters seine Liste der „ekligsten Gerichte der Welt“. Auf die Liste setzte er auch sogenannte „Tausendjährige Eier“, die in China sehr beliebt sind und als Delikatesse gelten. Als die Liste im Internet die Runde machte, war vor allem in China der Aufschrei und die Empörung groß.

Tausendjährige Eier gelten in Fernost als Appetizer und werden mit süß-sauer eingelegtem Ingwer oder in Reis-Congee gekocht serviert. Bis hierhin nichts Ungewöhnliches – vor dem Verzehr werden die Eier jedoch monatelang in Lehm, Holzkohle, Salz und Kräutern gelagert bis sie schwarz werden. Die fermentierten Enteneier haben eine über 600 Jahre lange Tradition und gelten praktisch als so etwas wie Kulturgut. iReporter Danny Holwerd kaufte die Delikatesse im April diesen Jahres in einem asiatischen Supermarkt in Texas und kam zu dem Schluss, dass die Eier nicht lecker sind - um es einmal vorsichtig auszudrücken. „It’s awful - it tastes like the devil cooked eggs for me,“ sagte Holwerda. „It tastes like something that used to be an egg, but made some really horrible choices.“ Der Reporter beschäftigte sich für seinen Blog bereits eine Weile mit der Thematik, so etwas widerliches sei ihm bisher aber nicht untergekommen.

Daraufhin gab es wütende Proteste: in Wuhan forderten 3000 aufgebrachte Arbeiter und ihr Vorstandschef Liu Huaqiao in einem Offenen Brief vom US-Sender CNN eine reuevolle Entschuldigung. Dies berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Abermals habe der TV-Sender CNN die Gefühle des chinesischen Volkes verletzt – und diesmal sogar die Gefühle aller Feinschmecker weltweit.

Chinas größter Produktionsbetrieb für eingelegte Eier ist die „Shendan Gmbh für gesunde Nahrung“ . Hier entfachte sich naturgemäß dann auch die größte Empörung, es wurden gar rechtliche Schritte angedroht. Die taiwanesische Gourmet-Kritikerin Rai Li-jun vermutete spöttisch, dass der Amerikaner die Eier wahrscheinlich nicht richtig zubereitet verzehrt hatte. Schließlich gehörten raffinierte Sößchen aus gewürfelten Frühlingszwiebeln, Sesamöl oder Soyasauce zu einem leckeren Tausendjährigen Ei.

Mittlerweile hat sich der Reporter in einem Brief an die „Taipei Times“ entschuldigt. Er habe niemanden beleidigen wollen, der Bericht sei einfach witzig gemeint gewesen. Auf der besagten Liste finden sich weitere kulinarische Absurditäten wie philippinische Holzwürmer (Tamilok), Indonesiens Tempeh-Chips, südkoreanisches Hundefleisch oder Kambodschas frittierte Spinnen.

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