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El Bulli, Ferran Adria und die Zukunft der Kochkunst
Foto von: XXX
Die Verwunderung und Bestürzung war groß als Ferran Adria, Betreiber des legendären El Bulli und Begründer der molekularen Küche, zuletzt verlautbarte, dass es so nicht weitergehe mit dem wohl bekanntesten Restaurant der Welt. 2012 werde eine Pause eingelegt und erst 2014 soll das El Bulli wieder eröffnen. Der Schlüsselbegriff für die Zukunft Adrias und dem El Bulli ist „culinary invention“, also die stetige Neuerfindung. Und was die Zukunft für Adria ist, ist wohl auch die Zukunft jeglicher cuisine.



Der spanische Koch etablierte mit furioser kreativer Kraft eine neue, unvergleichliche molekulare Küche und revolutionierte nicht nur das kochen: er hat das Denken, den Umgang und die Sichtweise aufs Kochen verändert. Gut, wird so mancher sagen, dass hat Alfred Biolek auch. Der Unterschied wird aber dann doch recht klar, wenn man sich verdeutlicht, dass wir Bio (wenn auch sicherlich ungewollt) zum Beispiel „Das perfekte (B-)Promi-Dinner“ zu verdanken haben. Ferran Adria haben wir das einflussreichste Restaurant aller Zeiten zu verdanken. Der Meister gönnt sich jetzt also eine zweijährige Schaffenspause – auf der faulen Haut wird er aber bestimmt nicht liegen. Adria will den Zeitraum zur Reflexion nutzen und das El Bulli dann in neuem Format eröffnen. Im Time Magazine wurde Ferran Adria jetzt zu seinen Plänen befragt und äußerte sich zu den Gründen für die Auszeit: „The one thing we can't have is monotony.“



Man möchte ja meinen, dass es so schon genug Zeit zum Werkeln und Ausprobieren im stillen Kämmerlein gegeben hatte, schließlich war das El Bulli nur abends geöffnet und das auch nur für sechs Monate im Jahr. Aber das ist Vergangenheit, Zukunft wird gemacht: das El Bulli soll in eine nichtgewinnorientierte Stiftung umgewandelt werden. Das El Bulli soll als Think Tank der Kulinarik eine neue Rolle spielen. Talentierte junge Köche sollen sich ausleben und ausprobieren können und neue Wege in und für die Gastronomie entdecken und beschreiten. Dieser Ansatz entspricht sehr deutlich dem ureigenen Ansatz von Ferran Adria – Wissenschaft, Kunst und Kochen in Einklang zu bringen und miteinander zu verbinden. Eine Kollaboration eben dieser drei Säulen macht das Werk einzigartig und unvergleichlich.



Adria geht seinen Weg konsequent weiter, und dieser Weg heißt konstante Neuerfindung und Weiterentwicklung. Neue Techniken und neue Geschmäcker waren also nur der Anfang. Mit der geplanten Akademie kann der spanische Koch seine Art und Weise weiter vermitteln und gibt interessierten Jungköchen die Möglichkeiten sich in einem anderen Rahmen zu entwickeln. Es wird aber Wert darauf gelegt, dass es sich nicht um eine Kochschule handeln wird. „This is about creativity more than cooking.“, sagt Ferran Adria im Time Magazine. Der Plan sieht vor, dass in jedem Jahr 20 bis 25 jungen Köchen die Möglichkeit gegeben wird, Mitglied im elitären Zirkel zu werden. Mit dem Kernteam des El Bulli wird dann an neuen Techniken und Geschmacksnoten gefeilt.



In jedem Jahr wird die Stiftung dann ein Buch und ein Video veröffentlichen, dass die Entdeckungen des jeweiligen Jahrgangs dokumentiert. Adria arbeitet zudem an einer Enzyklopädie zu zeitgenössischer Kochkunst, die Mitglieder werden auch hier zuarbeiten. Für die Forschenden steht ein audiovisueller Lernbereich und eine umfangreiche Bibliothek zur Verfügung. „Our dream ist that each year, we'll turn out one or two chefs who will be extremely important for the future of cuisine.“, so Adria.



„It's time to figure out what comes next.“

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