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Bundesverband Naturkost Naturwaren: Bio-Fachhandel boomt auch in 2021

Berlin. Der deutsche Bio-Facheinzelhandel hat 2021 mit seinem 100-prozentigen Bio-Angebot 4,21 Mrd. Euro umgesetzt und konnte so das starke Umsatzniveau aus 2020 halten. Das war nach dem außergewöhnlichen Umsatzzuwachs von 16,4 Prozent im Vorjahr nicht unbedingt zu erwarten. Der Bio-Großhandel hat 2021 2,34 Mrd. Euro umgesetzt. Um aktive Anreize für den Konsum nachhaltiger Produkte zu schaffen, fordert der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V., die Mehrwertsteuer für Bio-Produkte zu streichen. 

Mit 4,21 Mrd. Euro ist der Umsatz im Bio-Facheinzelhandel im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent zurückgegangen. Damit liegt er immer noch rund 12 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019 (3,76 Mrd. Euro). Im Drei-Jahres-Vergleich ist der Bio-Fachhandel seit 2019 jährlich um durchschnittlich sieben Prozent gewachsen. Im Einzelhandel kamen 2021, neben den Effekten der Urlaubssaison, die wiederholten Einschränkungen für Laden-Bistros negativ zum Tragen. Dieser Bereich hat einen wesentlichen Anteil am Umsatz der Bio-Läden. Der Großhandel profitierte 2021 schon von der Wiederaufnahme der Außer-Haus-Verpflegung und konnte wieder in Gastronomie, Schulen und Kantinen liefern.

Die Umsatzentwicklung im Naturkostfachhandel korrelierte dabei im Jahresverlauf 2021 mit der Strenge der jeweils geltenden Corona-Maßnahmen. So setzten sich im ersten, vom langen Lockdown geprägten Halbjahr die hohen Umsatzzuwächse von 2020 zunächst fort. Im ersten Quartal 2021 setzte der Großhandel mit 635,3 Mio. Euro noch einmal rund 10,4 Prozent mehr um als im ersten Quartal des Vorjahres (575,5 Mio. Euro). In den Sommermonaten, in denen die Menschen dank gelockerter Corona-Maßnahmen wieder reisen und mehr in Restaurants und Kantinen essen konnten, schwächte sich die Umsatzentwicklung entsprechend ab.

„Die Entwicklung in 2021 bestätigt: Wenn die Außer-Haus-Verpflegung nur eingeschränkt möglich ist, wird zu Hause gekocht. Dabei setzen sich die Menschen intensiver mit ihrer Ernährung auseinander. Das führt sie konsequenterweise in den Bio-Fachhandel. Denn hier erhalten sie qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel, mit denen sie sich, der Gesellschaft und der Umwelt etwas Gutes tun“, kommentiert Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin, die Entwicklung. „Für Kund*innen spielt zudem das glaubwürdige und ganzheitliche Engagement des Bio-Fachhandels für Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, wie eine Studie des Rheingold-Instituts kürzlich bestätigte“ fügt die BNN-Geschäftsführerin hinzu.

Zu erwarten sei, dass 2022 die steigende Inflationsrate zusammen mit Teuerungen bei Rohwaren, Transport und Energie die Umsatzentwicklung im Bio-Groß- und -Einzelhandel beeinflussen werden.

Wer heute Bio kauft, zahlt allerdings doppelt: Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden in der konventionellen Agrarindustrie verursacht Umweltfolgeschäden, wie z. B. durch die Nitratbelastung von Grundwasser. Die Kosten für die Behebung solcher Schäden werden pauschal über Steuern auf die Gesellschaft abgewälzt.

Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide und investiert zugleich unter anderem in artgerechte Tierhaltung. Das verursacht Mehrkosten, die bei Bio-Lebensmitteln und Naturwaren bereits weitgehend eingepreist sind und daher nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen. D.h.: Als Bürger*in und Bio-Konsument*in zahlt man derzeit doppelt für Umwelt- und Klimaschutz. Der BNN fordert daher, dass die Besteuerung von nachhaltig und ökologisch erzeugten Lebensmitteln und Naturwaren reduziert wird, konkret eine Reduktion der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel und Naturwaren auf 0 Prozent. So erhofft man sich, einen aktiven Anreiz für den Konsum nachhaltiger Produkte zu schaffen. Aus Sicht des BNN ist zudem bei tierischen Erzeugnissen eine Anpassung des Mehrwertsteuersatzes an die entsprechende Tierhaltungsstufe dringend geboten – den geringsten Steuersatz für die höchste Tierhaltungsstufe. Unerwünschte Haltungsformen müssen steuerlich über dem Normalsatz belastet werden.

Der BNN fordert außerdem die Einführung einer Pestizid-Abgabe. Deutschland solle hier dem Beispiel seiner europäischen Nachbarn Frankreich, Dänemark und Schweden folgen.
Neben dem Klimaschutz gelte es, auch die weiteren Positivwirkungen einer ökologischen Warenversorgung zu stärken. So stehe der Bio-Fachhandel für Vielfalt in Verarbeitung und Handel.

„Die Pandemie hat in vielen Bereichen gezeigt, wie fragil globale Lieferketten sind. Für Versorgungssicherheit und die Stärkung der ländlichen Regionen sollte vor allem das Bio, das aus vielfältigen, dezentralen und resilienten Strukturen stammt, weiterwachsen. Dafür braucht es politische Maßnahmen, die die Erzeugung, Verarbeitung und den Absatz gesunder, bezahlbarer und nachhaltiger Bio-Lebensmittel nicht nur in ihrer Breite, sondern auch in ihrer Vielfalt und Qualität fördern“, so die Einschätzung von Kathrin Jäckel.

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