Vogelgrippe: Vorteil für EU-Geflügelindustrie?

Der Ausbruch der Geflügelpest in Südostasien und das Importverbot der Europäischen Union für thailändisches Geflügel lassen in der EU-Geflügelindustrie Hoffnungen wachsen. Die Importsperre könnte der innergemeinschaftlichen Wirtschaft zum Aufschwung verhelfen, doch nur, wenn die EU wettbewerbsfähig gegenüber den anderen großen Produzenten wie Brasilien bleibt. Thailand ist nach den USA, Brasilien und der EU weltweit der viertgrößte Exporteur. 2002 hatten Thailands Geflügelfleisch-Exporte in die EU sich auf 120.416 t belaufen; in den ersten 9 Monaten 2003 waren es nach Angaben der ZMP bereits 117.220 t. Analysten sind sich uneinig, ob der innergemeinschaftliche Bedarf sich einfach aus anderen Quellen wie Brasilien bedienen oder ob die EU-Geflügelwirtschaft die Lücke im Markt durch Wachstum ausfüllen wird. 2002 hatte die EU 9,04 Mio. t Geflügelfleisch produziert, von denen 1,4 Mio. t exportiert worden waren. Die Importe hatten sich auf 800.000 t belaufen, sodass ein Wegfall von mehr als 120.000 t bereits ein deutliches Loch reißen würde. Auf der anderen Seite scheint auch der Konsum dieser Fleischsorte zu sinken, da die Ängste vor möglichen Auswirkungen die Verbraucher nicht ungerührt lassen. (vwd)