ZDF-Doku untersucht: Was steckt wirklich hinter Regio-Produkten? |
Mainz. Nicht alles was als „regional“ verkauft wird kommt auch wirklich aus der näheren Umgebung. Denn manchmal haben die Produkte schon eine weite Reise hinter sich. Ursächlich sind vor allem die unterschiedliche Auffassung des Begriffs regional. Manche Händler verstehen darunter die Bundesrepublik, andere wiederum ein Bundesland. Die ZDF-Umwelt-Doku-Reihe „planet e.“ widmet sich dem Thema und geht am Sonntag, 16. Juli 2017, 16.30 Uhr, der Frage nach: „Wie regional sind unsere Lebensmittel?“
Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Niedersachen hat recherchiert und eher Enüchterndes zu Tage gefördert: So manches Lebensmittel, das als Regio-Ware vermarktet wird, stammt demnach eben nicht aus der Nachbarschaft. Wurst wird über Hunderte Kilometer durch die Republik gekarrt und dann als regionales Produkt angepriesen. Käse aus Mecklenburg-Vorpommern wird in Niedersachen geschnitten und verpackt und in Hamburg als „regional“ verkauft.
Mit einer unüberschaubaren Zahl von Begriffen und Bezeichnungen werben die Hersteller zudem für Regio-Produkte: „Unser Norden“, „Von hier“, „Unsere Heimat“, „Landaktiv“ oder „Landmarkt“. Für Hersteller und Händler ist „Regio“ eben ein verlockendes Geschäftsmodell. Und die Rechnung scheint trotz allem aufzugehen: Nach einer Umfrage von „planet e.“ kaufen bereits 34 Prozent aller Verbraucher regionale Waren und sind bereit, dafür deutlich höhere Preise zu bezahlen.
Die Recherche des TV-Magazins macht vor allem eins deutlich: „Regio“ muss nicht zwangsläufig besser sein als andere Produkte. Und die unzähligen Labels helfen oft nicht weiter. Verbraucherschützerin Britta Schautz fordert deshalb eine staatlich definierte Kennzeichnung für regionale Produkte. Doch solange es die nicht gibt, müssen Verbraucher im Supermarkt nachfragen, woher Fleisch, Gemüse & Co. tatsächlich kommen.
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